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Sachsen verbessert Kapitalbedingungen für Start-ups

Die Sächsische Aufbaubank legt ein neues Beteiligungsprogramm für Wachstumsunternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen auf. Bis Ende Juni 2026 stehen 50 Millionen Euro bereit.

Lesedauer: 2 Minuten

Anfang April hatte der erstmals erhobene Start-up-Monitor Sachsen 2025 bescheinigt: In Sachsen gründen sich verhältnismäßig viele junge Firmen, die anspruchsvolle Technologien entwickeln. Doch neben Talenten fehlt es vor allem an Risikokapital für die derzeit fast 700 gezählten Wachstumsunternehmen, nicht so sehr in der Gründungsphase, sondern in der entscheidenden Entwicklungsphase – wenn es darum geht, den Marktdurchbruch zu schaffen.

Der Freistaat will dies nun mit dem neuen Beteiligungsprogramm „Innovationskapital Sachsen“ ändern und die Kapitalbedingungen erleichtern. Damit im besten Fall weitere sogenannte Unicorns wie der Elektrolyse-Spezialist Sunfire aus Dresden oder das Digitalunternehmen Staffbase aus Chemnitz entstehen können. Als Unicorns werden Firmen bezeichnet, die mehr als eine Milliarde Euro wert sind.

50 Millionen Euro insgesamt

Das Programm bietet Eigenkapitalfinanzierungen zwischen einer und fünf Millionen Euro als Beteiligung gemeinsam mit privaten Investoren an. Die Mittel stehen vor allem jungen Unternehmen und wachstumsorientierten Mittelständlern zur Verfügung, die innovative digitale, ökologische oder soziale Geschäftsmodelle verfolgen. Voraussetzung ist der Sitz oder eine Betriebsstätte in Sachsen.

Das Gesamtvolumen beträgt 50 Millionen Euro. Damit können nach Angaben der Sächsischen Aufbaubank (SAB) zwischen 15 und 20 Unternehmen unterstützt werden. Das Programm ist vorläufig bis Ende Juni 2026 befristet. „Eine Verlängerung und die Überprüfung des Volumens wird angestrebt, ist aber auch abhängig von der weiteren Nachfrage und Finanzierung“, betonte der SAB-Sprecher auf Nachfrage. Bislang sind schon fünf Start-ups in der Pipeline, die das neue Beteiligungsprogramm nutzen wollen.

Keine feste Grenze für Beteiligungsanteil

Dabei muss der private Hauptinvestor mindestens 30 Prozent der Finanzierung tragen. Ein Beispiel: Um maximal fünf Millionen Euro „Innovationskapital“ von der SAB bewilligt zu bekommen, müssten private Kapitalgeber 2,2 Millionen Euro geben. Der Beteiligungsanteil am Unternehmen bemisst sich an der Bewertung durch die privaten Kapitalgeber und ist nicht fix, heißt es.

Die Initiative ist Baustein des Bundesprogramms RegioInnoGrowth (RIG) aus dem Wachstumsfonds der Bundesregierung und wird von der SAB gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der sächsischen Beteiligungsgesellschaft SBG umgesetzt.

„Mit Innovationskapital Sachsen schließen wir eine essenzielle Finanzierungslücke für stark wachsende innovative Unternehmen in Sachsen“, sagt Dr. Katrin Leonhardt, Vorstandsvorsitzende der SAB. Ziel sei es, private Mittel zu mobilisieren und die Innovationskraft im Freistaat nachhaltig zu stärken.

Kapital für Hidden Champions von morgen

„Mit dem RIG bringen wir frisches Kapital in die sächsische Innovationslandschaft – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum nächsten Unicorn oder Hidden Champion“, erklärt Frank Tappert, Geschäftsführer der SBG. Aus Sicht der Staatsregierung ist das Programm ein strategisch wichtiger Hebel.„Wir stärken junge, innovative Unternehmen dort, wo der Finanzierungsbedarf am größten ist – bei der Skalierung, also dem Wachstum“, betont Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD).

Unternehmen und private Investoren, die am Programm teilnehmen möchten, finden weitere Infos unter: www.sbg.sachsen.de

SZ

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